Rezension - Star Wars Lebensschuld
Um Galaxien besser
Star Wars Lebensschuld ist im Vergleich zum ersten Teil der Reihe von Chuck Wendig eine Offenbarung. Die richtigen Aspekte wurden verbessert und Schwächen wurden in Stärken umgewandelt. Was das im Detail ergibt, seht ihr hier.
An den Stellschrauben drehen…
Eines vorneweg: Star Wars Lebensschuld ändert im Vergleich zu Teil 1 sehr viel. Wie sich diese Änderungen schlussendlich auf die Qualität des Buches auswirken, möchte ich im Laufe dieser Rezension ergründen. Am auffälligsten dürfte sein, dass man sich vom Gesamtkonzept des ersten Teils entfernt. Dieser erzählte noch eine kleine Heist-Story auf einem Planeten am äußeren Rand der Galaxie. Wenn man nun Lebensschuld liest, öffnet sich einem förmlich ein ganzer Horizont. Man nutzt die Größe der gesamten Star Wars-Welt aus und bereist im Laufe der Geschichte mehrere verschiedenartige Planeten. Sowohl bekannte, als auch unbekannte. Bei den Figuren läuft es ähnlich ab. Auf der einen Seite verlässt man sich auf bereits etablierte und sehr beliebte Charaktere des Star Wars-Universums, auf der anderen Seite werden einige neue und interessante Figuren eingeführt.
Außerdem löst man sich vom Heist-Szenario. Es gibt zwar durchaus Stellen im Buch, bei denen es darum geht, dass die Gruppe zusammen kämpft oder einen besonders listigen Plan ausheckt. Man teilt die Figuren aber recht bald auf, um später zwischen den verschiedensten Standorten hin- und herzuspringen und den Charakteren ihre eigene Geschichte zu verleihen. Wie sich das auf die Charakterentwicklung auswirkt, möchte ich später noch besprechen. Nun könnt ihr euch einmal die Buchbeschreibung zu Star Wars Lebensschuld zu Gemüte führen:
Eines vorneweg: Star Wars Lebensschuld ändert im Vergleich zu Teil 1 sehr viel. Wie sich diese Änderungen schlussendlich auf die Qualität des Buches auswirken, möchte ich im Laufe dieser Rezension ergründen. Am auffälligsten dürfte sein, dass man sich vom Gesamtkonzept des ersten Teils entfernt. Dieser erzählte noch eine kleine Heist-Story auf einem Planeten am äußeren Rand der Galaxie. Wenn man nun Lebensschuld liest, öffnet sich einem förmlich ein ganzer Horizont. Man nutzt die Größe der gesamten Star Wars-Welt aus und bereist im Laufe der Geschichte mehrere verschiedenartige Planeten. Sowohl bekannte, als auch unbekannte. Bei den Figuren läuft es ähnlich ab. Auf der einen Seite verlässt man sich auf bereits etablierte und sehr beliebte Charaktere des Star Wars-Universums, auf der anderen Seite werden einige neue und interessante Figuren eingeführt.
Außerdem löst man sich vom Heist-Szenario. Es gibt zwar durchaus Stellen im Buch, bei denen es darum geht, dass die Gruppe zusammen kämpft oder einen besonders listigen Plan ausheckt. Man teilt die Figuren aber recht bald auf, um später zwischen den verschiedensten Standorten hin- und herzuspringen und den Charakteren ihre eigene Geschichte zu verleihen. Wie sich das auf die Charakterentwicklung auswirkt, möchte ich später noch besprechen. Nun könnt ihr euch einmal die Buchbeschreibung zu Star Wars Lebensschuld zu Gemüte führen:
„Nachdem der zweite Todesstern zerstört worden ist, befindet sich das Galaktische Imperium weiterhin vollkommen im Chaos. In dieser Situation wollen Han Solo und Chewie den Heimatplaneten der Wookiees, Kashyyyk, zurückerobern. Doch sie geraten in eine Falle und nur Han Solo gelingt es zu entkommen. Nun setzt er alles daran, die Wookiees zu retten und das Imperium endgültig von den feindlichen Mächten zu befreien ..."
Die Buchbeschreibung verrät sehr wenig, was mir grundsätzlich sehr gut gefällt, schließlich soll der Leser die Geschichte selbst ergründen. Ich finde, sie vermittelt aber gleichzeitig einen falschen Eindruck. In Lebensschuld stehen keineswegs Han Solo und Chewie im Mittelpunkt. Sie spielen zwar eine äußerst wichtige Rolle, als Hauptfiguren würde ich aber noch immer die aus Teil 1 bekannten Figuren bezeichnen. Diese finden in der Buchbeschreibung keine Erwähnung, kehren aber natürlich wieder zurück. Es geht vielmehr um ihr Schicksal.
Die Buchbeschreibung vermittelt einen etwas verwirrenden Eindruck. Die wahren Hauptcharaktere des Buches werden in keinem Wort erwähnt.
Mehr ist mehr
Anders als im ersten Teil der Reihe werden die Charaktere in Lebensschuld in kleinere Gruppen aufgeteilt, die die verschiedensten Orte der Galaxie besuchen. Dies lässt die Welt größer und viel abwechslungsreicher wirken. Außerdem gibt es dem Autor mehr Möglichkeiten, mit verschiedensten Schauplätzen herumzuexperimentieren. Die Gruppen sind dabei sehr interessant zusammengemixt. Sie bestehen immer jeweils aus mehreren neuen oder aus Teil 1 bekannten Charakteren und aus zumindest einer bekannten Figur. Beispielsweise sind Jas und Sinjir über weite Strecken des Buches zusammen mit Han Solo und Chewie unterwegs.
Diese Aufteilung in Gruppen eröffnet auch neue Erzählmöglichkeiten. Während es in Teil 1 nur zwei große Erzählstränge gab, ist Lebensschuld schon weitaus komplexer und erlaubt sich mehrere Erzählperspektiven zu eröffnen. Dabei läuft man natürlich der Gefahr auf, dass nicht alle gleich spannend bleiben oder nicht plausibel zusammengeführt werden. All diese Sorgen bleiben aber unberechtigt, der Autor meistert diese Hürden nämlich mit Bravour. Zwischen den großen Erzählsträngen, streut er immer wieder ein Intermezzo-Kapitel ein. In Teil 1 trugen diese noch den Namen „Zwischenspiel“ und erzählten von der Haupthandlung unabhängige kleine Geschichten. Sie dienten vor allem dazu, die Situation auf anderen Planeten zu zeigen. In Lebensschuld werden diese Kapitel ebenfalls etwas abgeändert. Sie treten deutlich seltener auf, da man sich mehr auf die Haupthandlung konzentriert. Falls sie aber vorkommen, erzählen sie meist eine kleine Geschichte, die später in den Hauptkapiteln in die Handlung eingeführt wird. Dies ist eine sehr interessante und auch frische Erzählidee, die so eher selten zu sehen ist.
Diese Art zu erzählen hat einen weiteren Vorteil: Man kann sich durch die kleineren Gruppen, besser auf die einzelnen Charaktere fokussieren, was diesen deutlich mehr Tiefe verleiht, als noch in Teil 1. Diese waren dort schon das Highlight des Buches, waren aber noch vergleichsweise blass und wurden mir zu wenig charakterisiert. Nun wird die Hintergrundgeschichte von jedem noch erweitert und jeder bekommt eigene, noch markantere Eigenschaften spendiert. Die Diversität der Figuren habe ich ja schon in Teil 1 gelobt, hier wird sie aber dadurch noch weiter hervorgehoben. Die emotionale Bindung zum Leser wird so weiterhin gestärkt, was dabei hilft, die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen zu können und in wichtigen Situationen mit ihnen mitzufühlen.
Anders als im ersten Teil der Reihe werden die Charaktere in Lebensschuld in kleinere Gruppen aufgeteilt, die die verschiedensten Orte der Galaxie besuchen. Dies lässt die Welt größer und viel abwechslungsreicher wirken. Außerdem gibt es dem Autor mehr Möglichkeiten, mit verschiedensten Schauplätzen herumzuexperimentieren. Die Gruppen sind dabei sehr interessant zusammengemixt. Sie bestehen immer jeweils aus mehreren neuen oder aus Teil 1 bekannten Charakteren und aus zumindest einer bekannten Figur. Beispielsweise sind Jas und Sinjir über weite Strecken des Buches zusammen mit Han Solo und Chewie unterwegs.
Diese Aufteilung in Gruppen eröffnet auch neue Erzählmöglichkeiten. Während es in Teil 1 nur zwei große Erzählstränge gab, ist Lebensschuld schon weitaus komplexer und erlaubt sich mehrere Erzählperspektiven zu eröffnen. Dabei läuft man natürlich der Gefahr auf, dass nicht alle gleich spannend bleiben oder nicht plausibel zusammengeführt werden. All diese Sorgen bleiben aber unberechtigt, der Autor meistert diese Hürden nämlich mit Bravour. Zwischen den großen Erzählsträngen, streut er immer wieder ein Intermezzo-Kapitel ein. In Teil 1 trugen diese noch den Namen „Zwischenspiel“ und erzählten von der Haupthandlung unabhängige kleine Geschichten. Sie dienten vor allem dazu, die Situation auf anderen Planeten zu zeigen. In Lebensschuld werden diese Kapitel ebenfalls etwas abgeändert. Sie treten deutlich seltener auf, da man sich mehr auf die Haupthandlung konzentriert. Falls sie aber vorkommen, erzählen sie meist eine kleine Geschichte, die später in den Hauptkapiteln in die Handlung eingeführt wird. Dies ist eine sehr interessante und auch frische Erzählidee, die so eher selten zu sehen ist.
Diese Art zu erzählen hat einen weiteren Vorteil: Man kann sich durch die kleineren Gruppen, besser auf die einzelnen Charaktere fokussieren, was diesen deutlich mehr Tiefe verleiht, als noch in Teil 1. Diese waren dort schon das Highlight des Buches, waren aber noch vergleichsweise blass und wurden mir zu wenig charakterisiert. Nun wird die Hintergrundgeschichte von jedem noch erweitert und jeder bekommt eigene, noch markantere Eigenschaften spendiert. Die Diversität der Figuren habe ich ja schon in Teil 1 gelobt, hier wird sie aber dadurch noch weiter hervorgehoben. Die emotionale Bindung zum Leser wird so weiterhin gestärkt, was dabei hilft, die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen zu können und in wichtigen Situationen mit ihnen mitzufühlen.
Richtig Böse
Das Buch löst sich auch ganz leicht von der für Star Wars typischen sehr eindeutigen Gut-Böse-Struktur. Wie in Teil 1 kann man zwar eine relativ eindeutige Linie zwischen den Fronten ziehen, man beginnt teilweise aber ein bisschen daran zu zweifeln, welche nun tatsächlich die vermeintlich „gute“ Seite ist. Das liegt zum einen daran, dass es Figuren auf der Seite der Republik gibt, die ebenfalls immer wieder daran zweifeln, ob sie auch wirklich das richtige tun und ob die „helle“ Seite auch wirklich die richtige ist. Zum anderen liegt es an der außergewöhnlich starken Antagonisten-Rolle.
Wie schon in Teil 1 steht Rae Sloane im Mittelpunkt des Imperiums. Sie bekommt in Lebensschuld aber noch mehr zu tun und dadurch auch noch mehr Tiefe spendiert. Sie wird nicht als die komplett Wahnsinnige dargestellt. Im Gegenteil: Sie zeichnet sich durch ihre ruhige, kluge und bedachte Art zu Handeln aus und hat einen ganz klaren Plan vor Augen, um die Spitze des Imperiums für sich zu gewinnen. Im Laufe der Geschichte werden ihr nämlich einige Steine in den Weg gelegt, die sie an ihrem Erfolg hindern wollen. Als Leser sympathisiert man mit ihr, obwohl sie eigentlich auf der vermeintlich bösen Seite steht. Das gelingt, da man ihre Motivation versteht. Sie arbeitet nicht für das Imperium, da sie vollkommen übergeschnappt ist, sondern weil sie es für die richtige Seite hält. Sie glaubt, durch einen Erfolg des Imperiums, Gutes über die Galaxie zu bringen, da jenes für Recht und Ordnung sorgt und ein Durcheinander, wie die Rebellion es verursacht hat, verhindert. Durch ihre Figur versteht man auch die Absichten des Imperiums und was für ein Ziel seine Anhänger eigentlich verfolgen.
Das Buch löst sich auch ganz leicht von der für Star Wars typischen sehr eindeutigen Gut-Böse-Struktur. Wie in Teil 1 kann man zwar eine relativ eindeutige Linie zwischen den Fronten ziehen, man beginnt teilweise aber ein bisschen daran zu zweifeln, welche nun tatsächlich die vermeintlich „gute“ Seite ist. Das liegt zum einen daran, dass es Figuren auf der Seite der Republik gibt, die ebenfalls immer wieder daran zweifeln, ob sie auch wirklich das richtige tun und ob die „helle“ Seite auch wirklich die richtige ist. Zum anderen liegt es an der außergewöhnlich starken Antagonisten-Rolle.
Wie schon in Teil 1 steht Rae Sloane im Mittelpunkt des Imperiums. Sie bekommt in Lebensschuld aber noch mehr zu tun und dadurch auch noch mehr Tiefe spendiert. Sie wird nicht als die komplett Wahnsinnige dargestellt. Im Gegenteil: Sie zeichnet sich durch ihre ruhige, kluge und bedachte Art zu Handeln aus und hat einen ganz klaren Plan vor Augen, um die Spitze des Imperiums für sich zu gewinnen. Im Laufe der Geschichte werden ihr nämlich einige Steine in den Weg gelegt, die sie an ihrem Erfolg hindern wollen. Als Leser sympathisiert man mit ihr, obwohl sie eigentlich auf der vermeintlich bösen Seite steht. Das gelingt, da man ihre Motivation versteht. Sie arbeitet nicht für das Imperium, da sie vollkommen übergeschnappt ist, sondern weil sie es für die richtige Seite hält. Sie glaubt, durch einen Erfolg des Imperiums, Gutes über die Galaxie zu bringen, da jenes für Recht und Ordnung sorgt und ein Durcheinander, wie die Rebellion es verursacht hat, verhindert. Durch ihre Figur versteht man auch die Absichten des Imperiums und was für ein Ziel seine Anhänger eigentlich verfolgen.
Struktur und Ordnung!
Der Stil des Autors Chuck Wendig ist zwar gewöhnungsbedürftig, wer den ersten Teil der Reihe gelesen hat, dürfte mittlerweile aber keine Probleme mehr damit haben. Der Autor setzt nämlich auf einen Schreibstil komplett im Präsens. Dies ist sehr ungewöhnlich, zumal das Präteritum die Standard-Erzählzeit ist. Ich hatte allerdings nie Probleme mit dem Stil des Amerikaners und fand die Idee sogar sehr erfrischend. Das Präsens sorgt für eine direktere Wiedergabe des Erzählten und fühlt sich für den Leser leicht immersiver an, als das Präteritum.
Die Wortwahl ist natürlich auf Fachbegriffe aus dem Star Wars-Universum ausgelegt. Als Fan hat man auch immer wieder einen Grund zur Freude, wenn man einen speziellen Planeten wiedererkennt oder bekannte Charaktere in einer neuen Geschichte erleben darf. Für Einsteiger, die mit dem Star Wars Universum nicht sonderlich vertraut sind, ist Lebensschuld sehr schwierig. Man sollte zumindest die Filme kennen, dieses Grundwissen wird hier nämlich verständlicherweise vorausgesetzt. Schließlich erzählt das Buch die Folgen von den Geschehnissen in Episode 6.
Die Struktur der Erzählung wirkt viel ordentlicher als noch in Teil 1 Nachspiel. Diesmal teilt sich die Geschichte in fünf ungefähr gleich lange Teile, die dramaturgisch auch Sinn ergeben. Nachspiel hatte noch vier Teile, die schlecht balanciert waren. Außerdem hatte das Buch ein klares Problem mit der Einführung. Diese gelingt in Lebensschuld viel besser, man fühlt sich viel schneller an die Charaktere gebunden. Sehr gut gefallen hat mir auch der stetige Spannungsaufbau, der konstant aufrechterhalten wird. Lediglich gegen Ende hin wirkt die Geschichte ein wenig orientierungslos und will nicht so recht zum Schluss kommen, wenn es angebracht wäre. Grundsätzlich gefiel mir die Erzählstruktur von Lebensschuld aber viel besser als noch in Teil 1 Nachspiel.
Der Stil des Autors Chuck Wendig ist zwar gewöhnungsbedürftig, wer den ersten Teil der Reihe gelesen hat, dürfte mittlerweile aber keine Probleme mehr damit haben. Der Autor setzt nämlich auf einen Schreibstil komplett im Präsens. Dies ist sehr ungewöhnlich, zumal das Präteritum die Standard-Erzählzeit ist. Ich hatte allerdings nie Probleme mit dem Stil des Amerikaners und fand die Idee sogar sehr erfrischend. Das Präsens sorgt für eine direktere Wiedergabe des Erzählten und fühlt sich für den Leser leicht immersiver an, als das Präteritum.
Die Wortwahl ist natürlich auf Fachbegriffe aus dem Star Wars-Universum ausgelegt. Als Fan hat man auch immer wieder einen Grund zur Freude, wenn man einen speziellen Planeten wiedererkennt oder bekannte Charaktere in einer neuen Geschichte erleben darf. Für Einsteiger, die mit dem Star Wars Universum nicht sonderlich vertraut sind, ist Lebensschuld sehr schwierig. Man sollte zumindest die Filme kennen, dieses Grundwissen wird hier nämlich verständlicherweise vorausgesetzt. Schließlich erzählt das Buch die Folgen von den Geschehnissen in Episode 6.
Die Struktur der Erzählung wirkt viel ordentlicher als noch in Teil 1 Nachspiel. Diesmal teilt sich die Geschichte in fünf ungefähr gleich lange Teile, die dramaturgisch auch Sinn ergeben. Nachspiel hatte noch vier Teile, die schlecht balanciert waren. Außerdem hatte das Buch ein klares Problem mit der Einführung. Diese gelingt in Lebensschuld viel besser, man fühlt sich viel schneller an die Charaktere gebunden. Sehr gut gefallen hat mir auch der stetige Spannungsaufbau, der konstant aufrechterhalten wird. Lediglich gegen Ende hin wirkt die Geschichte ein wenig orientierungslos und will nicht so recht zum Schluss kommen, wenn es angebracht wäre. Grundsätzlich gefiel mir die Erzählstruktur von Lebensschuld aber viel besser als noch in Teil 1 Nachspiel.
Lebensschuld ordnet sich eindeutig über seinem Vorgänger Nachspiel ein.
Eine Geschichte für alle
Das Star Wars Universum ist ja dafür bekannt, für jeden etwas zu sein. Egal ob alt oder jung. Während für die jüngeren Konsumenten natürlich die Geschichte an sich im Mittelpunkt steht, können erwachsene Leser eine weitere Ebene entdecken: Die Ebene der Interpretation. So dürfte auffallen, dass die Star Wars-Filme immer wieder Parallelen zu unserer Geschichte ziehen, speziell auf die Zeit des 2. Weltkriegs. Im letzten Buch der Nachspiel-Reihe setzte man sich ziemlich eindeutig mit dem Thema Kalter Krieg auseinander, beispielsweise war bei einer der deutlichsten Anspielungen die Rede vom Bau einer Mauer durch die Galaxis.
In Lebensschuld wird die Thematik der Demokratie aufgegriffen. Fiktional geht es dabei um den Aufbau der sogenannten „Neuen Republik“, die nach dem Sieg über das Imperium entstehen soll. Dies könnte sinnbildlich für die Entstehung der ersten Demokratien rund um den 2. Weltkrieg stehen. Dabei werden immer wieder Vorteile dieser Regierungsform erwähnt, aber auch mögliche Nachteile spielen im Laufe der Geschichte eine Rolle. Beispielsweise beschwert sich Prinzessin Leia darüber, dass das Fällen von wichtigen Entscheidungen im Senat viel zu langsam von statten geht. Sie hat die langen Diskussionen satt und will endlich Taten sehen, zumal es ihr auch um etwas sehr Persönliches geht (um was, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht). Das Imperium nimmt bei diesem Bau der Republik bzw. einer Demokratie ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Es ist nicht mehr die starke Übermacht, die für Recht und Ordnung sorgt. Vielmehr gibt es durch die Zerstörung des 2. Todessterns viele Unruhen, wodurch sich unter anderem auch Guerilla-Truppen gebildet haben, die im Untergrund agieren. Diese führen Attacken auf die Republik aus, um deren Aufbau zu stören. Hier kann man ebenfalls Parallelen zu unserer Geschichte hineininterpretieren, zumal sich in den Anfängen der Demokratie auch Gegner der neuen Regierungsform zusammenschlossen, um den Aufbau möglichst effektiv zu beeinträchtigen.
All dies ist natürlich reine Interpretation, Anspielungen auf diverse Geschehnisse sind aber meiner Meinung nach sehr deutlich im Buch zu finden.
Das Star Wars Universum ist ja dafür bekannt, für jeden etwas zu sein. Egal ob alt oder jung. Während für die jüngeren Konsumenten natürlich die Geschichte an sich im Mittelpunkt steht, können erwachsene Leser eine weitere Ebene entdecken: Die Ebene der Interpretation. So dürfte auffallen, dass die Star Wars-Filme immer wieder Parallelen zu unserer Geschichte ziehen, speziell auf die Zeit des 2. Weltkriegs. Im letzten Buch der Nachspiel-Reihe setzte man sich ziemlich eindeutig mit dem Thema Kalter Krieg auseinander, beispielsweise war bei einer der deutlichsten Anspielungen die Rede vom Bau einer Mauer durch die Galaxis.
In Lebensschuld wird die Thematik der Demokratie aufgegriffen. Fiktional geht es dabei um den Aufbau der sogenannten „Neuen Republik“, die nach dem Sieg über das Imperium entstehen soll. Dies könnte sinnbildlich für die Entstehung der ersten Demokratien rund um den 2. Weltkrieg stehen. Dabei werden immer wieder Vorteile dieser Regierungsform erwähnt, aber auch mögliche Nachteile spielen im Laufe der Geschichte eine Rolle. Beispielsweise beschwert sich Prinzessin Leia darüber, dass das Fällen von wichtigen Entscheidungen im Senat viel zu langsam von statten geht. Sie hat die langen Diskussionen satt und will endlich Taten sehen, zumal es ihr auch um etwas sehr Persönliches geht (um was, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht). Das Imperium nimmt bei diesem Bau der Republik bzw. einer Demokratie ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Es ist nicht mehr die starke Übermacht, die für Recht und Ordnung sorgt. Vielmehr gibt es durch die Zerstörung des 2. Todessterns viele Unruhen, wodurch sich unter anderem auch Guerilla-Truppen gebildet haben, die im Untergrund agieren. Diese führen Attacken auf die Republik aus, um deren Aufbau zu stören. Hier kann man ebenfalls Parallelen zu unserer Geschichte hineininterpretieren, zumal sich in den Anfängen der Demokratie auch Gegner der neuen Regierungsform zusammenschlossen, um den Aufbau möglichst effektiv zu beeinträchtigen.
All dies ist natürlich reine Interpretation, Anspielungen auf diverse Geschehnisse sind aber meiner Meinung nach sehr deutlich im Buch zu finden.
87/100
Schwierigkeitsgrad: Unterdurchschnittlich
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Fazit:
Lebensschuld macht viele Dinge besser als Teil 1 Nachspiel. Die Geschichte wirkt dabei nicht nur größer und wichtiger, sondern auch ordentlicher und spannender. Dafür sorgt die sehr gute Struktur, verbunden mit einem stetigen Spannungsaufbau. Der ungewöhnliche Stil des Autors Chuck Wendig verleiht dem Ganzen noch etwas Einzigartiges und lässt den Leser in vielen Situationen die Spannung noch besser spüren. Viele Fortschritte hat auch die Charakterdarstellung gemacht. Durch die Aufteilung in kleinere Gruppen, hat man mehr Zeit, sich auf einzelne Figuren zu konzentrieren und diesen noch mehr Tiefe zu verleihen. Vor allem die Antagonisten-Seite hat mir in Lebensschuld sehr gut gefallen, zumal man versteht, wieso sie das tut was sie tut. Außerdem hat sie mit Rae Sloane meinen Lieblingscharakter der Reihe bisher inne. Ihre Motivation und Willensstärke wird durch das ganze Buch getragen. Die Harmonie zwischen Buch- und Film-Charakteren hat ebenfalls sehr gut funktioniert und wirkte passend. Keine leichte Hürde für den Autor, zumal Fehler in diesem Bereich von Fans meist nicht verziehen werden. Es gibt also genug Gründe dafür, warum Lebensschuld eine starke Steigerung zu Nachspiel ist. Was könnte Teil 3 aber nun noch weiter verbessern? Dramaturgisch gesehen nicht mehr viel, wenn es die gute Struktur und den Stil von Lebensschuld übernimmt. Es hat jedoch die schwierige Aufgabe, die Geschichte zu einem würdigen Ende zu bringen, schließlich geht es um nichts anderes als das Ende des Imperiums. Außerdem würde ich mir noch wünschen, dass uns die Geschichte gegen Ende hin ein wenig in Richtung Episode 7 führt und im besten Falle sogar erklärt, wieso sich die Figuren im Film an jenen verschiedenen Orten befinden. WERTUNG:
Stil: 17/20 (im Präsens, dadurch sehr immersiv, schlicht gehalten, Zwischenspiele weiter verbessert;) Sprache/Wortwahl: 16/20 (viele Fachbegriffe, schwer für Einsteiger, passend für Fans;) Erzählung: 17/20 (viele Besserungen zu Teil 1, interessanter Bezug auf unsere Geschichte, „eine Geschichte für alle“, lediglich schwächelndes Ende;) Charaktere: 19/20 (gute Mischung aus Buch-/Filmfiguren, nachvollziehbare Antagonisten-Seite, mehr Tiefe als in Teil 1, hohe Diversität;) Umfang/Balance: 17/20 (sehr gute Struktur, starker Spannungsbogen, besonders guter Spannungsaufbau, Schwächen am Ende;) Besonderes: fügt sich gut in Star Wars Kanon ein +3 (Taten bekannter Charaktere nachvollziehbar, wirkt insgesamt wichtiger für Star Wars-Gesamterzählung als Teil 1;); Buchbeschreibung -2 (vermittelt falschen Eindruck, erwähnt wirkliche Hauptcharaktere in keinem Wort); Gesamt: 87/100 |